Hierzulande eines der beliebtesten Getränke – die Coca-Cola.
Und um das gleichnamige Unternehmen soll es in der heutigen Aktienanalyse gehen.
Allgemeine Daten zum Unternehmen
Datum | 03.08.2020 |
Hauptsitz | Atlanta, USA |
WKN | 850663 |
Marktkapitalisierung | 203.000 Mio. USD |
Aktueller Kurs | 47 USD |
Dividende | 1,64 USD |
Dividendenrendite | 3,5% |
Branche | Getränkehersteller |
Kurs Chart
Der Kurs geht stur von links unten nach rechts oben. Aber auch bei Coca-Cola gibt es die ein oder andere Schwankung, wie zuletzt der Einbruch aufgrund der Corona-Krise.
Aktionärsstruktur
Wie bei vielen Großunternehmen sind auch bei Coca-Cola einige große Fonds- und ETF Anbieter unter den größten Aktionären.
Ebenso fällt auf, dass der Einzelaktionär mit dem größten Anteil die Holding von Warren Buffet ist, nämlich Berkshire Hathaway.
Berkshire Hathaway, Inc. | 9,35% |
Vanguard Group, Inc. (Subfiler) | 7,18% |
The Vanguard Group, Inc. | 6,86% |
State Street Corp. | 4,25% |
Vanguard Total Stock Market Index Fund | 2,59% |
BlackRock Institutional Trust Co. NA | 2,22% |
Wellington Management Co. LLP | 2,17% |
BlackRock Fund Advisors | 2,17% |
Vanguard 500 Index Fund | 1,83% |
Geschäftsfelder
Der Coca-Cola Konzern ist einer der größten Getränkehersteller der Welt mit Absatzmärkten in rund 200 Ländern.
Nahezu jedem Menschen auf der Erde ist Coca-Cola ein Begriff.
Dieses Image hat sich Coca-Cola über die letzten Jahrzehnte vor allem durch die gleichnamige Cola erarbeitet. Neben dieser, ist der Konzern aber auch in den Bereichen Wasser, weiteren Erfrischungsgetränken, Säften, Energiedrinks sowie auch Kaffee positioniert.
Mit einem Portfolio aus über 500 Marken und über 4700 Produkten ist Coca-Cola sehr breit aufgestellt und diversifiziert auch innerhalb der Marken stark.
Eines der Diversifizierungsmerkmale liegt in der Herstellung von Getränken einer Marke für eine breite Zielgruppe. Hierzu zählt zum Beispiel die Marke Fanta mit den Produkten Fanta Orange, Fanta Zero, Fanta Zitrone, Fanta Mandarine und weiteren Editionen.
Neben diesen bekannten Marken, die man sehr schnell in Verbindung mit dem Coca-Cola Konzern bringt, stellen unter anderem die Marken Fuze Tea (Eisteegetränk), VioBio bzw. die gesamte Marke Apollinaris (Wasser) und Chaqwa (Kaffee) eine Ausnahme im eher Erfrischungsgetränkte geprägten Portfolio dar.
Auf dem Weltmarkt sind vor allem die bereits genannten Marken wie Coca-Cola, Sprite und Powerade bekannt.
Etwas länderspezifischer stellt sich der Konzern aber auch in seinen Absatzmärkten mit regionaltypischen Getränken auf.
Sei es durch Zukäufe wie z.B. bei Fanta oder auch als Produzent von Trendprodukten wie Chu-Hi (eine Art Alkopop) in Japan. Hiermit bricht Coca-Cola zudem mit einem bis dahin vorhandenen Tabu.
Denn Chu-Hi ist das allererste Produkt in der Produktpalette des Getränkeherstellers, welches Alkohol enthält.
Neben den Neuentwicklungen der großen Produktkategorien und Einführung eher regionaltypischer Marken, prüft Coca-Cola aber auch das eigene Markenportfolio.
Hierbei werden auch Marken aus dem Sortiment genommen. Ein prominentes Beispiel hierbei ist die Saftmarke Odwalla, deren Produktion komplett eingestellt wurde.
Unter anderem durch diese Diversifikation an Markenbreite und Produkttiefe kann man schon von einem Coca-Cola Universum sprechen. Nicht umsonst ist die Coca-Cola Company in vielen Ländern, auch in Deutschland, Getränkehersteller Nummer 1.
Übernahmen / Beteiligungen
Durch Übernahmen und Beteiligungen erweitert die Coca-Cola Company das eigene Markenportfolio im Getränkebereich.
In 2018 z.B. übernahm der Konzern die zweitgrößte Kaffeekette der Welt: Costa Coffee.
Dadurch sicherte sich Coca-Cola die seit 10 Jahren beliebteste Kaffeemarke im Vereinigten Königreich.
Aber auch in anderen Marktsegmenten ist die Coca-Cola Company an Zukäufen und Beteiligungen interessiert.
Sie hält unter anderem 90 Prozent an der Marke Innocent, die für ihre Säfte und Smoothies bekannt geworden ist.
Vergleichsweise kleinere Beteiligungen hat sie noch beim Energiedrinkriesen Monster Energy mit 17 Prozent.
Zudem übernahm Coca-Cola bereits im Jahr 2006 Apollinaris.
Bewertung
Finanzen
Aktuelle Zahlen
Die Quartalszahlen Q2 2020 sind in sämtlichen Belangen schlechter als im Vorjahresquartal, was an der Corona-Pandemie liegt.
Dennoch ist die Dividende vom Cashflow sowie vom Gewinn gedeckt. Zwar mit einer Ausschüttungsquote von 100%, bezogen auf den Gewinn, doch das dürfte sich in den nächsten Monaten wieder verbessern.
Angaben in USD | Q2 2020 | Q2 2019 | Veränderung |
---|---|---|---|
Umsatz | 7.150 Mio. | 9.997 Mio. | -28% |
Cashflow | 2.250 Mio. | 3,734 Mio. | -40% |
Gewinn | 1.779 Mio. | 2,607 Mio. | -32% |
EPS | 0,41 | 0,61 | -32% |
Umsatz
Der Umsatz von Coca-Cola nahm die letzten Jahre kontinuierlich ab, da das Unternehmen etliche Abfüllungen an Partner abgegeben hat und dort nun abfüllen lässt.
Unser Fokus sollte daher eher auf dem Free Cashflow bzw. dem Gewinn liegen.
Free Cashflow
Der Free Cashflow von Coca-Cola schwankte in den vergangenen Jahre immer wieder.
Die Tendenz zeigt allerdings wieder nach oben.
Gewinn
Bis auf den Ausreißer 2017 ist auch der Gewinn meistens zwischen 6,5 und 7,5 Milliarden USD. 2013 und 2019 war der Gewinn jeweils deutlich höher mit knapp 8,5 bzw. 8,9 Mrd. USD.
Ausblick
Coca-Cola traut sich auch nach dem zweiten Quartal 2020 noch keinen genauen Ausblick zu, geht jedoch davon aus, dass sich das Geschäft weiter erholen wird.
Da die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben an vielen Orten dieser Welt wieder anläuft, gehe ich davon aus, dass wir das Schlimmste hinter uns haben und die nächsten beiden Quartale wieder besser werden.
Dennoch rechne ich nicht damit, dass die fehlenden Gewinne des ersten Halbjahrs im zweiten Halbjahr nicht komplett aufgefangen werden können.
Dividendenpolitik
Die Coca-Cola Company ist ein sogenannter Dividendenkönig. Bereits seit 58 Jahren in Folge erhöht sie jährlich die Dividende.
Beachtung sollte man auch darauf lenken, dass die Coca-Cola Company bereits seit 100 Jahren eine Dividende an die Anteilseigner auszahlt.
Im folgenden Diagramm siehst du die jährliche Ausschüttungssumme der vergangenen 7 Jahre je Anteilsschein von Coca-Cola:
Wie bei einigen US-Konzernen üblich, schüttet auch die Coca-Cola Company ihren Anteilseignern eine quartalsweise Dividende aus.
Aktuell liegt diese bei 0,41 USD pro Quartal (1,64 USD/Jahr). Eine Besonderheit liegt auch in der Reihenfolge der Ausschüttungsmonate. Statt im Januar, April, Juli, und Oktober die Dividende zu zahlen, wird die Januarzahlung auf den Dezember vorverlegt.
Es ist auch zukünftig davon auszugehen, dass die Dividende gesteigert wird. Genaueres lässt sich aber natürlich im Vorfeld hierzu nie sagen.
Dennoch rechne ich damit, dass das Unternehmen alles daran setzen wird, seinen Status als Dividendenkönig zu behalten.
KGV
Wenn wir uns das KGV aus Basis der Jahresendwerte anschauen, sehen wir einen Ausreißer in 2017. Dies liegt am massiven Gewinneinbruch, der in diesem Jahr verzeichnet wurde.
Für das Jahr 2020 habe ich ein von Analysten erwartetes KGV von 22,25 angenommen.
In der folgenden Grafik siehst du den selben KGV-Kurs nochmal, nur dass ich ihn im Jahr 2017 bereinigt habe. Hierfür habe ich den Mittelwert aus 2016 und 2018 genommen, um die Grafik besser beurteilen zu können.
Wir sehen, dass das KGV seit langer Zeit über 25 wieder unter diese Marke sinkt und dementsprechend historisch gesehen, zumindest beim KGV als günstig erscheint.
Cashflow-Tagebuch Aktien Score
Coca-Cola erreicht bei unserem Score 54 von 100 Punkten.
Dies liegt hauptsächlich am negativen Umsatzwachstum und an den geringen Gewinnsteigerungen.
Die anderen Werte sind dagegen überwiegend gut.
Risiken
Die Getränkeindustrie kennt nahezu die gleichen Risiken und Krisen, wie fast alle anderen Branchen auch.
Der Unterschied hierbei ist aber auch der Absatzmarkt.
Die Coca-Cola Company ist im stationären Lebensmitteleinzelhandel wie auch im Großhandel und resultierend im gewerblichen Handel verfügbar.
Betrifft eine Krise nur einen der Bereiche, fallen im anderen Bereich weiterhin Umsätze an.
Landen beide Bereiche in einer Krise, wie aktuell bei der Coronaviruspandemie, bergen diese ein großes Risiko. Um dies genauer zu beziffern, hat die Coca-Cola Company angedeutet, allein wegen der Coronaviruspandemie bereits unter einem Absatzrückgang der Menge von 25% zu leiden.
Da viele Getränke bei Sportveranstaltungen, allgemein Events und in der Gastronomie verzehrt werden, leidet bei einem Lockdown dieses Geschäftsfeld mit am meisten.
Da dieser Lockdown auch in fast allen Absatzmärkten der Coca-Cola Company stattgefunden hat, musste der Absatz regelrecht einbrechen.
Ein weiteres großes Risiko ist die steigende Beliebtheit und Popularität der Konkurrenzprodukte sowie der Konsumentenfokus auf Klein- und Kleinstbetriebe die lokal oder regional Produkte erzeugen.
Auch wenn das Risiko für den Konzern, in Bezug auf die regionalen Hersteller, eher als gering einzuschätzen ist, sollte dieses Risiko nicht außer Acht gelassen werden.
Als mögliche Antwort kann es hier zu Übernahmen durch die Coca-Cola Company oder eines Konkurrenten kommen.
Sonstiges
Neben der Coca-Cola Company gibt es natürlich noch andere Protagonisten auf dem weltweiten Getränkemarkt.
Einer der Hauptkonkurrenten von Coca-Cola ist bekanntermaßen Pepsi Cola.
Coca-Cola ist bekannt dafür, dass sie bisher nur Getränke im Portfolio haben.
Anders sieht das bei Pepsi Cola aus. Die Pepsi Company hat noch weitere Produktsortimente aus der Food Branche im Angebot – Snacks.
Hier scheint die Diversifizierungsstrategie eine andere Ausprägung zu haben als bei Coca-Cola.
Da sich dieser große Konkurrenzkampf vor allem im Heimatmarkt beider Konzerne, den USA, abspielt, muss dies immer in Relation zu den weltweiten Absatzmärkten beider Marken gesehen werden.
Zukunftsprognose
Zielsetzung des Unternehmens
Wie bei jedem Unternehmen ist die Prämisse in den neuen Geschäftsjahren auch, mehr Gewinn oder Umsatz zu erwirtschaften.
Da die Coca-Cola Company Dividenden ausschüttet, ist auch eine jährliche Erhöhung der Dividende immer im Interesse der Anleger.
Für die nahe Zukunft wurde die Gewinnprognose gestutzt, es wird wohl erhebliche Anpassungen bei der Prognose geben.
Das Unternehmen analysiert kontinuierlich das Markenportfolio. Man geht davon aus, dass sich die Coca-Cola Company von einigen weniger lukrativen Marken trennen wird und sich wohl stärker auf die Umsatz- bzw. Gewinntreiber konzentrieren wird.
Weiterhin liegt ein Fokus darauf, mehr auf die individuellen Kundenbedürfnisse einzugehen und hierbei auch regionaltypischere Produkte liefern zu wollen. Sei das nur die Packungsgröße, der eigentliche Geschmack oder auch die Verpackungen.
Hierzu sammelt die Coca-Cola Company ständig Informationen durch ihre Innovation-Center, die weltweit zu finden sind.
Ein andauernder Trend in der Getränkeindustrie ist die Reduzierung von Zucker in den Produkten. Auch hierbei ist die Coca-Cola Company ständig an der Optimierung der Getränke und deren Zuckeranteil beschäftigt, um die Kundenbedürfnisse zu erfüllen.
So hat Coca-Cola im vergangenen Jahr mehr als 1000 neue Produkte auf den Markt gebracht und 400 davon waren zuckerreduziert oder teilweise sogar ganz ohne Zucker.
Dieses Vorgehen lässt darauf schließen, dass viele zuckerhaltige Getränke nach und nach eine stärkere Zuckerreduzierung erfahren werden.
Somit wird eine immer größer werdende Zielgruppe angesprochen, insbesondere auch gesundheitsbewusste Menschen.
Wie bereits erwähnt, immer im Fokus die Umsatz-/Gewinnsteigerung des Konzerns. Daher ist die Produktionsmenge ein Faktor, der erhöht werden soll.
Fazit
Unserer Meinung nach ist die Coca-Cola Company mehr als nur deren Cola. Da sich Coca-Cola in nahezu jedem alkoholfreien Getränkesegment bisher positioniert hat, ist ein Ausscheiden aus dem Markt nicht zu erwarten.
Da auch die Dividende und deren Auszahlungsrhythmus für Anleger entscheidend sind, gehen wir davon aus, dass beide Aspekte gehalten werden. Das heißt, die Dividende wird vermutlich gesteigert werden können.
Weiterhin analysieren die Köpfe innerhalb des Konzerns ständig die Absatzmärkte und passen das Marken- sowie Produktportfolio an. Daher wird recht zeitnah auf sich verändernde Faktoren reagiert.
Es werden unrentable Produkte und Marken aus dem Portfolio gestrichen und neue Marken in den Markt gebracht.
Ein gutes Beispiel hierzu ist die 2018 etablierte Marke Fuze Tea.
Aus unserer Sicht ist die Aktie der Coca-Cola Company kaufenswert. Der Markt verändert sich zwar ständig, die Produkte und Marken von Coca-Cola aber auch. Daher wird hier versucht auch langfristig weiterhin Erfolge zu verbuchen, was uns Anleger natürlich zugutekommt.
Danke fürs Lesen, teile diese Coca-Cola Aktienanalyse, wenn sie dir geholfen und gefallen hat 🙂
Kapitalistische Grüße,
Dominik & Andreas
Quellen & Links:
Investor Relations Coca-Cola: https://investors.coca-colacompany.com
Quartalsbericht Q2 2020 Coca-Cola: Quartalszahlen
Jahresbericht 2019 Coca-Cola: Jahresbericht
Finanzen.net: https://www.finanzen.net/aktien/coca-cola-aktie
Ariva.de: Kurs Chart
Bilder: Pixabay.com
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Eine schöne und informative Analyse, haben wir vor kurzem auch durchgeführt!
Coca Cola ist für mich ein absolutes Basisinvestment. Das Produktportfolio ist relativ breit diversifiziert, die Finanzdaten passen und die Markenbekanntheit stellt einen enormen Burggraben dar.
Wen ich mich aber für ein konkretes Unternehmen aus der Branche entscheiden müsste, würde ich aktuell PepsiCo nehmen. Da ist Diversifikation und Fundamentalsituation einfach noch einen Ticken besser.
Im Depot sind sie allerdings ohnehin beide 😀
LG
Hi Namensvetter,
vielen Dank für deinen Kommentar und dass du uns an deiner Meinung teilhaben lässt.
Ich denke, es gibt einfach Pepsi bzw. Coca-Cola Fraktion. Ich gehöre zu der Zweiten.
Aber gebe dir natürlich Recht, dass die Diversifikation durch die Snacks bei PepsiCo einen Tick ausgeprägter ist.
Coca Cola ist ein muss für jeden! Buffet schwört auf die Coke Cherry und auf ein Haufen Aktien. Ich selber habe lange gebraucht welche zu kaufen, aber seit ein paar Jahren kann ich mir von der Dividende ein paar Flaschen immer wieder kaufen.
Hi Alexander,
ich bin ganz deiner Meinung, dass vieles für die Coca-Cola Aktien spricht.
Gerade jetzt sehe ich die Chance, sich eine tolle Dividendenrendite zu sichern.