Klasse – In Deutschland beschäftigen sich erfreulicherweise immer mehr Personen mit Aktien. Insbesondere die regelmäßigen Erträge (Dividenden) reizen viele Anleger. Doch auch hierzu gibt es noch etliche Unklarheiten, auf die ich in diesem Beitrag eingehen möchte.
Was ist die Dividende?
Mit der Dividende werden die Inhaber am Unternehmenserfolg beteiligt. Das heißt, dass ein Unternehmen einen gewissen Anteil des Gewinns an die Aktionäre ausschüttet.
Was genau ist die Dividendenrendite, von der alle sprechen?
Die Dividendenrendite gibt an, wie groß die Rendite der Dividende bezogen auf den Kurs ist.
Berechnung: Dividende/Kurs*100
Es gibt auch noch den Yield-on-cost (YOC). Dieser gibt die Dividendenrendite bezogen auf den Kaufkurs an. Dieser ist für das persönliche Investment ausschlaggebend.
Berechnung: Dividende/Einstandskurs*100
Wie hoch sollte die Ausschüttungsquote sein?
Die Ausschüttungsquote (Payout ratio) gibt an, wie hoch die Summe der ausgeschütteten Dividenden bezogen auf den Unternehmensgewinn ist.
Berechnung: Dividende pro Aktie/Gewinn pro Aktie
Dieser Wert sollte zwischen 25-75% liegen. Ist die Ausschüttungsquote über 100%, kann dies auf Dauer nicht gutgehen, da das Unternehmen von seiner Substanz zehrt und sein Eigenkapital für Ausschüttungen verwendet.
Bei einer geringen Ausschüttungsquote, die ich persönlich bei einem Wert kleiner 35% ansehe, gibt es dagegen noch Steigerungspotenzial, wodurch die Dividendenrendite bzw. der YOC mit der Zeit immer weiter steigern kann und sich der Zinseszins entfaltet.
Für Unternehmen in der Wachstumsphase kann es allerdings sinnvoll sein, geringe Summen bzw. keine Dividenden auszuschütten, um weiter zu investieren und die Gewinne des Unternehmens zu steigern.
Wann schüttet ein Unternehmen Dividende aus?
Jedes Unternehmen kann für sich selbst festlegen, wann und ob es eine Dividende ausschüttet.
Auf der Hauptversammlung wird über die Verwendung des Unternehmensgewinns (bspw. Dividendenauszahlung in Höhe x) abgestimmt. Einen Anspruch auf Dividenden gibt es jedoch nicht.
Ausschüttungs-Intervall
Ebenfalls interessant ist der Intervall der Ausschüttungen. So schütten die deutschen Aktiengesellschaften jährlich aus, wohingegen die meisten amerikanischen Unternehmen quartalsweise ausschütten.
Es gibt allerdings auch andere Intervalle, wie bspw. halbjährliche oder monatliche Ausschüttungen (insbesondere bei REIT’s ist dies oft der Fall).
Ex-Date
Das Ex-Date ist das Datum, an dem sich die Aktie im eigenen Besitz befinden muss, damit man Anspruch auf die Dividende hat.
In Deutschland ist das Ex-Date der Tag der Hauptversammlung. In anderen Ländern, wie bspw. den USA, wo meist quartalsweise ausgeschüttet wird, ist das Ex-Date oftmals einige Wochen vor der eigentlichen Ausschüttung.
Pay-Date
Das Pay-Date ist der Tag der Auszahlung. Ab diesem Tag können bis zu drei Tage vergehen, bis die Dividende dem eigenen Konto gutgeschrieben wird.
Wie wird sie versteuert?
Die Dividende wird in Deutschland wie Kursgewinne besteuert. Allerdings gibt es einige Besonderheiten, insbesondere bei ausländischen Aktien.
In Deutschland fällt die 25%ige Kapitalertragsteuer (Abkürzung KESt.), 5,5% Solidaritätssteuer (5,5% bezogen auf die KESt.) und ggfs. die Kirchensteuer (8% oder 9% bezogen auf die KESt.). Falls Kirchensteuer gezahlt wird, sinkt die KESt. um einen geringen Betrag (ca. 0,5%).
Bei ausländischen Aktien, wie bspw. bei Unternehmen aus den USA, kommt noch die Quellensteuer hinzu. Die Höhe ist vom jeweiligen Land abhängig, so gibt es in Großbritannien keine Quellensteuer und in den USA sind es 15%.
Durch das Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA werden die 15% Quellensteuer direkt von der KESt. abgezogen, sodass man hier keine erhöhte Steuerlast hat.
Die Quellensteuer ist ein komplexes und umfangreiches Thema, dem ich einen eigenen Beitrag widmen werde, der dann an dieser Stelle verlinkt wird.
Was ist eine Sachdividende?
Wie es der Name vermuten lässt, wird hierbei eine Sache/ein Gegenstand an die Aktionäre „ausgeschüttet“. So ist der Schokoladen-Koffer von Lindt legendär. Bei Calida bekommen die Aktionäre bspw. jährlich einen Schlafanzug und bei Sixt gibt es einen Rabatt beim Automieten. Es gibt einige sehr interessante Sachdividenden, die sich durchaus lohnen können.
Was ist eine Stockdividende?
Bei einer Stockdividende wird die Dividende nicht bar ausgeschüttet, sondern der Aktionär bekommt neue Aktien des Unternehmens. Falls ein Unternehmen, deren Aktien du hältst, dies macht, bekommst du von deinem Broker eine entsprechende Info, wie du dies in Anspruch nehmen kannst.
Doch Vorsicht: Oft verlangen Broker unverhältnismäßig hohe Gebühren für diese Einbuchung. Du solltest dich daher vorab über die entstehenden Kosten informieren.
Was ist eine Sonderdividende?
Eine Sonderdividende ist eine außerplanmäßige, einmalige Dividende, die man bei eher wenigen Unternehmen findet. Diese wird bspw. bei besonders hohen Gewinnen aufgrund von einmaligen Effekten oder bspw. bei einer Veräußerung eines Unternehmensbereichs ausgezahlt, um die Aktionäre an diesem Gewinn teilhaben zu lassen.
Was bedeutet „Kurs ex Dividende“
Nach einer Dividendenausschüttung wird ein Kurs ex Dividende gehandelt. Es bedeutet, dass die Dividende aus dem Aktienkurs herausgerechnet wird.
Dies ist auch nur logisch, da ein Unternehmen nach einer Auszahlung weniger wert ist, da es ja pro Aktie einen Betrag x ausgezahlt hat, der nun nicht mehr im Unternehmen ist. Dieses Kapital fehlt, wodurch die Anleger die Aktie nun zu einem geringeren Kurs nachfragen.
Du hast noch weitere Fragen rund um die Dividende? Lass es mich gerne wissen & ich helfe dir weiter 🙂
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Danke fürs Schreiben über das wichtige Thema „Dividende“. Jetzt kann ich mit dem Begriff was anfangen. Der Artikel ist auch sehr spannend aufgebaut. Ich wünsche dir weiterhin das Beste.
Das freut mich sehr, wünsche dir natürlich auch das Beste & viel Erfolg 😉